Krummhörn - In Campen und Freepsum kann schon bald wieder gebaut werden. Das zumindest erhofft sich die Gemeinde Krummhörn. Während in den beiden Dörfern jetzt auch der Verkaufspreis für die Baugrundstücke festgelegt wurde und das Vergabeverfahren demnächst starten soll, ist es in zwei anderen Krummhörnern Ortschaften dagegen noch nicht soweit.
Ursprünglich hatte Bürgermeisterin Hilke Looden (parteilos) vor knapp einem Jahr angekündigt, insgesamt 36 neue Baugrundstücke in den vier Dörfern Freepsum, Campen, Loquard und Manslagt für die Bebauung freizugeben. Der Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke sollten noch im inzwischen abgelaufenen Jahr starten. Doch daraus wurde nichts. Bei den Erschließungsarbeiten kam es zu Verzögerungen. Mittlerweile sind die Arbeiten in Campen und Freepsum aber abgeschlossen. Nachdem die Abrechnung für die Erschließungsarbeiten vorgelegt werden konnte, hat der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss nun die Verkaufspreise festgelegt. So wird der Quadratmeter in Campen und auch in Freepsum 78 Euro kosten. Das teilte Gemeindesprecher Fritz Harders auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Start Mitte März
Für die insgesamt acht Grundstücke an der Straße An de Waterstromen in Freepsum und sechs an der Rolf-Zakel-Straße in Campen gibt es eine Vielzahl an Interessenten. Die bereits Vorgemerkten sollen demnächst angeschrieben werden. Die Unterlagen für die Interessenbekundung für die Grundstücke werden gegenwärtig erstellt und sollen zeitnah fertig sein, sagte Harders. Dazu gehören unter anderem die Bewerbungsunterlagen. Vorgesehen ist, dass man sich bis Mitte März auf die Grundstücke bewerben kann. „Die Gemeinde macht den Start der Vergabe rechtzeitig bekannt.“
Bedingungen für Käufer
Wer eines der Grundstücke kaufen will, muss sich an eine Reihe von Bedingungen halten. So sind die Grundstücke für die Bebauung mit Einfamilienhäusern vorgesehen. Innerhalb von drei Jahren nach Erwerb des Grundstücks muss dort ein Wohnhaus gebaut werden. Und dieses muss unmittelbar nach Bezugfertigkeit vom Käufer selbst für mindestens zehn Jahre bewohnt werden. Dazu ist auch der Erstwohnsitz auf das Grundstück zu melden. Darauf verweist die Gemeindeverwaltung. Außerdem erfolgt ein Eintrag ins Grundbuch zugunsten der Gemeinde Krummhörn, damit der neue Eigentümer ein unbebautes Grundstück nicht ohne die Einwilligung der Gemeinde weiterverkaufen und es nicht zu Spekulationsgewinnen kommen kann, heißt es dazu auf der Homepage der Gemeinde.
Verzögerungen
Während in die Baugebiete in Campen und Freepsum wieder Bewegung kommt, gibt es in Loquard und Manslagt noch Verzögerungen. Das liege, so sagt Sprecher Fritz Harders, an den Erschließungsarbeiten. Denn auch dieser Bereich sei von Lieferschwierigkeiten betroffen. Geplant sind im Loorbeerweg in Loquard aber weiterhin 14 Grundstücke, in Manslagt sollen es an der Osterstraße acht sein.
Zukünftige Baugebiete in der Gemeinde Krummhörn stehen unter den Maßgaben des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) des Landkreises Aurich. Kurz gesagt, wird es für die Gemeinde schwerer, in den 17 kleineren Ortschaften noch Baugebiete auszuweisen.
Das RROP soll helfen, den Flächenverbrauch durch Wohnbebauung zu reduzieren. Pewsum und Greetsiel sind von dieser Regel ausgenommen.
Alle vier Baugebiete entstehen in sogenannten zweiten Bauabschnitten bereits bestehender Siedlungen. Sie ergänzen die dort in den vergangenen Jahren errichteten Häuser. Die Gemeinde hatte in Campen und Freepsum jeweils acht Grundstücke, in Loquard zehn und in Manslagt sogar 24 Grundstücke im ersten Bauabschnitt verkauft.