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Arbeitsmarkt in Wilhelmshaven Durchschnitt schönt den jüngsten Trend

Wilhelmshaven - Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Wilhelmshaven lag im Jahr 2022 bei 10,4 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte unter der des Vorjahres. Das weist die Bilanz der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven aus. Aber: Gerade in den letzten Monaten des Jahres 2022 legte die Quote in der Jadestadt deutlich zu und lag Ende Dezember bei 11 Prozent, zwölf Monate zuvor bei „nur“ 9,6 Prozent.

Entwicklungen weichen in einzelnen Bereichen ab

In absoluten Zahlen ausgedrückt waren im vergangenen Jahr 4006 Personen im Geschäftsstellenbezirk arbeitslose gemeldet, 221 weniger im Jahresdurchschnitt 2021. Geringer fiel der Rückgang im Bereich des Sozialgesetzbuch II aus. 2021 hatten 3174 Arbeitslose staatliche Transferleistungen (Hartz-IV) bezogen, im Vorjahr waren es dann 3081. Entsprechend stabil und auf hohem Niveau fällt der prozentuale Anteil unter den zivilen Erwerbspersonen aus, der im Jahresvergleich nur um 0,1 Prozentpunkt auf 8,0 Prozent sank.

Positiver fällt dagegen die Entwicklung im SGB III-Bereich aus. Hier ging die Zahl der Betroffenen mit 925 in den dreistelligen Bereich zurück. 2021 wies die Statistik noch 1053 Personen aus. Somit sank die Quote hier von 2,7 auf 2,4 Prozent.

Keinerlei Veränderungen gab es bei den in Wilhelmshaven gemeldeten Ausländern. Im Schnitt war fast jeder vierte (24,2 Prozent) 2021 beziehungsweise 2022 arbeitslos gemeldet. Bezogen auf den SGB II-Bereich waren es 20,3 Prozent. 

Zahlen spiegeln Fachkräftemangel

Obwohl die Zahl der neu gemeldeten freien Stellen gegenüber dem Jahr 2021 zurückging – von 2306 auf 2229 – ist der Bestand im Geschäftsstellenbezirk gewachsen. Vor zwei Jahren konnten 841 freie Stellen vorgehalten werden, 2021 lag der Jahresschnitt bei 961, davon waren 949 sozialversicherungspflichtig (2021 waren es 831), also fast alle. Diese Zahlen spiegeln den vielzitierten Fachkräftemangel wider, genau wie die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen schon mindestens seit drei Monaten vakant sind und ihr Anteil sogar steigt. 2022 waren es 528 von 949 (55,6 Prozent), im Jahr zuvor 431 von 821, das entspricht 52,5 Prozent.


Zweidrittel der Arbeitslosen ohne Ausbildung

In Wilhelmshaven fehlt es aber nicht nur an Fachkräften. Noch dramatischer ist der Anteil der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Er lag in Wilhelmshaven im Jahr 2022 im Schnitt bei 64,5 Prozent. Das bedeutet, fast Zweidrittel der Arbeitslosen lassen sich nur schwer oder gar nicht auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln, was in der Konsequenz zu Langzeitarbeitslosigkeit und dem Bezug von Hartz IV (seit Januar Bürgergeld) führt. Auch das lässt das Zahlenwerk der Arbeitsagentur deutlich erkennen.

Lutz Rector
Lutz Rector Stellv. Redaktionsleitung, Wilhelmshavener Zeitung
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