Der VfL Oldenburg durchlebt schwere Zeiten. Das andauernde Verletzungspech, der angekündigte Rückzug des Hauptsponsors 2018, die Trennung von Erfolgscoach Leszek Krowicki, unzufriedene Fans, der Abgang von mindestens sechs Spielerinnen und unübersehbare Funkstörungen innerhalb des Teams schieben seit Monaten dunkle Wolken ins Bild der gern beschworenen heilen VfL-Welt.

Und ob das nicht alles schon traurig genug wäre, denkt Oldenburgs derzeit einzige aktuelle deutsche Handball-Nationalspielerin laut über ihren Weggang nach. Angie Geschke ist bekannt dafür, nicht groß um den heißen Brei herumzureden. Die Frau sagt, was sie denkt und spielt, was sie fühlt. Das kann man als eigenwillig abtun, ihr mitunter von totaler Leidenschaft geprägtes Spiel kritisieren. Man kann es aber auch zum Anlass nehmen, sich selbst einmal kritisch zu hinterfragen, wenn sich eine Identifikationsfigur öffentlich zu Wort meldet.

Was stimmt nicht? Wo läuft etwas falsch inner- und außerhalb der Mannschaft? Man kann es sich nur wünschen, dass die Verantwortlichen sich allen Fragen stellen und um ehrliche Antworten ringen. Im Sommer 2018 steht der Fortbestand des Spitzenhandballs in Oldenburg auf dem Spiel. Die Zeit läuft.

Es rumort hinter den Kulissen. Das Management hat in schwieriger Lage eine Herkulesaufgabe zu stemmen. Umso wichtiger ist es, kühlen Kopf zu bewahren und möglichst schnell Fakten zu schaffen. Wenn der Club im Moment außer Geld noch etwas dringend braucht, dann ist es Ruhe.