Berlin/Düsseldorf - Ein Ticket für das ausverkaufte Konzert am Abend kaufen? Kurz vor Abflug noch ein Katzenbaby mit zwei verschiedenfarbigen Augen organisieren? Einen Privatjet innerhalb einer Stunde chartern? Hotel-Concierges machen all das möglich. Ihre Aufgabe ist es, den Hotelgästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. In Berlin treffen sich noch bis diesen Dienstag 600 der besten ihres Fachs aus 60 Ländern zum jährlichen Weltkongress. Die Teilnehmer haben einige Geschichten aus ihrem Berufsalltag zu erzählen.

Einer von ihnen ist Malte Masuth, ein großer, hagerer Mann mit blondem Haar, ruhiger Stimme und Dauerlächeln. Wenn er den Raum betritt, strahlt er sofort eine höfliche Autorität aus. Mit seinen 33 Jahren gehört er zu den Jüngsten bei dem Kongress der Hotel-Concierges – und zu den Engagiertesten. Masuth ist einer der 13 Kandidaten für einen Nachwuchs-Award, den der Weltverband bei seinem Kongress verleiht. Hotel-Concierges gibt es hauptsächlich in Luxushotels. Im Gegensatz zu Rezeptionisten kümmern sie sich nicht um die Vergabe der Zimmer, sondern nehmen eher Spezialaufgaben war. Sie sind meist in der Lobby zu finden. Im Fünf-Sterne-Hotel Breidenbacher Hof in der Düsseldorfer Altstadt ist Masuth für das Wohl der Gäste zuständig. Bei einem Zimmerpreis von 250 Euro aufwärts pro Nacht ist hervorragender Service ein Muss. Die Dienste für jeden Gast sind kostenlos.

Manche hätten eine gewisse Scheu, die Concierges anzusprechen, erzählen Masuth und seine Kollegen. „Natürlich können wir die extravaganten Wünsche nur mit entsprechendem Budget erfüllen, aber alles andere ist im Zimmerpreis inbegriffen“, so der 33-Jährige. Masuths Aufgaben reichen von der Tischreservierung im Restaurant bis zu kurioseren Extrawünschen. „Ein prominenter Gast wollte sehr kurzfristig Tennis-Unterricht nehmen“, erzählt er. Doch zu später Stunde fand sich kein Tennistrainer mehr. Kurzerhand bot sich Masuth, der selbst früher professionell Tennis gespielt hat und sogar in der Weltrangliste geführt war, als Spielpartner für den berühmten Gast an. Dessen Name verrate er nicht – absolute Diskretion sei ein Muss.

„Das ist das Schöne an unserem Beruf: Man weiß nie, was als nächstes kommt“, sagt Masuth. Seit dreieinhalb Jahren trägt er die goldenen Schlüssel des Concierge-Weltverbandes „Les Clefs D’Or“ (Die Goldenen Schlüssel) am Revers.