Cloppenburg - 24 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger meistern noch bis kommenden Montag im St.-Josefs-Hospital Cloppenburg ihre Generalprobe. Im Rahmen des Projekts „Schüler leiten eine Station“ haben sie für neun Tage die orthopädische Station 17 in der Klinik übernommen. Der Tagesablauf wird eigenständig von ihnen organisiert.

Die jungen Frauen und Männer der Schule für Pflegeberufe St. Franziskus, die sich im letzten Halbjahr ihrer Ausbildung befinden, waren am 19. Februar gut vorbereitet in die Projektwoche gestartet. Dabei zählen die Einteilung der Bereiche, Grund- und Behandlungspflege sowie die Organisation der Patiententransporte zu Untersuchungen oder zu Operationen zu ihrem Aufgabenfeld. Auch die Visitenbegleitung nebst Ausarbeitung, Übergaben beim Schichtwechsel, alle Aufgaben im Zusammenhang mit Entlassungsplanung und Beratung von Patienten sowie deren Angehörigen stehen auf dem Plan.

Die Schüler haben ihre eigene Stationsleitung gewählt und die Dienstplangestaltung inklusive Nachtschicht vorgenommen. Das examinierte Pflegepersonal arbeitet im Hintergrund mit und steht bei Bedarf jederzeit mit Tipps und Hilfestellungen zur Seite.

Zudem begleiten auch Lehrkräfte der Schule das Projekt in den jeweiligen Schichten und unterstützen die angehenden Pflegekräfte soweit erforderlich, um einen möglichst reibungslosen Stationsablauf zu garantieren. Ziel des Stationsprojektes ist neben eigenverantwortlichem Arbeiten, die Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz und der Zusammenarbeit im interdisziplinären Team.

Die Verknüpfung von Theorie und Praxis spielt in der dreijährigen Ausbildung eine zentrale Rolle. Ein hohes theoretisches Ausbildungsniveau gewährleisten die erfahrenen Lehrer am Schulstandort in Cloppenburg. So standen zum Beispiel typische Krankheitsbilder, Stationsorganisation, Dienstplangestaltung unter Berücksichtigung der Arbeitszeitgesetze und Hygienestandards auf dem Lehrplan.

Schulleiter Dr. phil. Jochen Berentzen beschreibt das Projekt als einen wichtigen Baustein zur Heranführung an die Eigenständigkeit. Beispielhaft führt Berentzen die Fähigkeit auf, aufgabengemäß, zielgerichtet, situationsbedingt und verantwortungsbewusst betriebliche Aufgaben zu erfüllen und Probleme zu lösen.

Auch der Geschäftsführer des St.-Josefs-Hospitals Cloppenburg, Lutz Birkemeyer, freut sich über die Möglichkeit, Schülern der Oberstufe die weitestgehend eigenverantwortliche Gestaltung des Stationsalltags zu gewähren. „Außerdem bin ich sehr dankbar, dass auch die Patienten unseres Krankenhauses dieses Projekt mit großem Interesse und Neugier begleiten.“

Für den Beginn der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger stehen sowohl im St.-Josefs-Hospital als auch im St. Marienhospital Vechta zum 1. August noch Plätze zur Verfügung. Interessenten wenden sich an Berentzen.