Brørup - Der Däne Karl Christensen lebt eigentlich nicht anders als andere Hundertjährige, findet er selbst. „Das Alter setzt einem ja ein paar Grenzen dafür, was man machen kann“, sagt er. Seine Zeit verbringt er damit, Kreuzworträtsel zu lösen und mit Freunden Karten zu spielen. Zwischendurch kommen ihm aber Ideen, die nicht nur für einen Hundertjährigen abenteuerlich sind. Dann setzt er sich in ein Rennauto. Oder springt in schwindelnder Höhe aus Flugzeugen. Damit will er sogar noch Rekorde aufstellen – wenn er so fit bleibt.

Einen Fallschirmsprung hatte sich Christensen schon zu seinem 80. Geburtstag gewünscht. „Wir haben das aber für einen Scherz gehalten und ihm etwas anderes geschenkt“, erzählt seine älteste Enkelin Henriette Runge. „Als wir ihn dann zum 90. fragten, was er sich wünsche, sagte er: Dasselbe, das ich mir auch schon zum 80. gewünscht habe“, erzählt die 43-Jährige. „Da haben wir dann gesagt: Na gut, dann soll er das machen.“ Bei dem Tandemsprung auf der dänischen Insel Bornholm amüsierte sich Christensen so gut, dass er das noch einmal erleben wollte. Spontan wünschte er sich auch zum 100. Geburtstag letzten Sommer einen Sprung aus schwindelerregender Höhe. In einem kleinen Fallschirmclub im jütländischen Ejstrupholm ging der Traum in Erfüllung.

Auf die Idee, seinen Arzt vor dem Sprung um Erlaubnis zu fragen, kam er nicht: „Ich hab’ ja keine Angst.“ Im hohen Alter traut er sich Dinge, die vielen jungen Menschen Schweißperlen auf die Stirn treiben dürften. Mit 99 wünschte sich Christensen zu Weihnachten, in einem Rennwagen mitfahren zu dürfen. In seinem eigenen Auto sitzt er noch selbst hinter dem Steuer.