Hannover - Die Zahl der Verkehrstoten in Niedersachsen ist im Jahr 2016 deutlich gesunken. Auf den Straßen des Landes sind insgesamt 418 Menschen ums Leben gekommen. Das sind 39 oder 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Freitag mit. Die Zahl der Verletzten sank um gut ein Prozent auf knapp 43 000. In Bremen verringerte sich die Zahl des Verkehrsopfer im Vergleichszeitraum um 4 auf 13. Die Zahl der Verletzten sank um 5,2 Prozent auf gut 3800. Ein Grund für die Entwicklung ist nach Angaben des ADAC die zunehmende Sicherheit der Fahrzeuge.

Bundesweit ist die Zahl der Verkehrstoten 2016 ebenfalls deutlich um 7,1 Prozent auf 3214 zurückgegangen. Das ist nach Angaben des Bundesamtes der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren. Die Zahl der Verletzten stieg gegenüber dem Vorjahr allerdings geringfügig auf knapp 397 000 Menschen.

Die sinkende Zahl der Todesfälle im Straßenverkehr sei überaus erfreulich, sagte ADAC-Sprecherin Anne Heinrich. Über die Gründe könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwar nur spekulieren. Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass die elektronischen Assistenz- und Sicherheitssysteme in den Autos eine wesentliche Rolle spielen. Diese Systeme würden immer besser. Zudem seien immer mehr Fahrzeuge damit ausgerüstet, sagte Heinrich.

„Die Autos sind dadurch sicherer. Und es werden schwerwiegende Unfallfolgen vielfach verhütet“, sagte die ADAC-Sprecherin. Zu den Systemen gehören unter anderem Brems- und Spurhalteassistenten, Abstandshalter oder Müdigkeitswarner.

Einen weiteren Grund für die gesunkene Zahl der Todesopfer im Verkehr sieht der ADAC beim Wetter. Im vergangenen Jahr habe es vergleichsweise selten Blitzeis und Schneeglätte gegeben, sagte Heinrich.

Unabhängig davon ist das relative Risiko, auf der Straße ums Leben zu kommen, in Niedersachsen weiterhin überdurchschnittlich hoch. Landesweit gab es 53 Verkehrstote je eine Million Einwohner. Nur in Mecklenburg-Vorpommern (55) und Sachsen-Anhalt (59) waren es mehr.

Die relativ wenigsten Verkehrstoten gab es in den Stadtstaaten. Grund dafür ist nach Angaben der Statistiker die im Vergleich zu den Flächenländern andere Siedlungsstruktur. Im Klartext: In der Stadt verlaufen Unfälle wegen des geringeren Tempos meist glimpflicher als auf Landstraßen.