Lohne - Rund 1300 junge Menschen unterstützt die Stiftung Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth (CSW) mit Sitz in Lohne derzeit in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg. Neben einer Tagesgruppe und der einzigen geschlossenen intensivtherapeutischen Wohngruppe in Niedersachsen bietet das CSW stationäre Wohngruppen und offenen Anlaufstellen an, wo Kinder und Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren über differenzierte sozial- und heilpädagogische sowie therapeutische Hilfen betreut werden. Darüber hinaus hält das CSW auch Angebote im Bereich der schulischen Sozialarbeit und der beruflichen Förderung vor.
Wie entwickeln sich junge Menschen weiter, wenn sie die Einrichtungen des CSW wieder verlassen haben? Wohin gehen diese sogenannten „Care Leaver“? Inwieweit sind sie durch das CSW auf das „danach“ vorbereitet? Wie können bereits bestehende Angebote optimiert werden? Um diesen Fragen noch gezielter auf den Grund zu gehen, kooperiert die Stiftung jetzt mit der Universität Vechta.
Sabla leitet Projekt
Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Sozialpädagogische Familienwissenschaften unter der Leitung von Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla vergibt das CSW zum 1. August 2017 ein Promotionsstipendium. Hierüber soll das Maßnahmenangebot der Stiftung wissenschaftlich begleitet und der Übergang junger Menschen in ein eigenständiges Leben näher beleuchtet werden.
Mehr Transparenz
„Wir wollen unsere Arbeit transparenter machen, um Kostenträgern und auch der Öffentlichkeit zu zeigen, wie wir im gesellschaftlichen Kontext agieren. Über das Stipendium erhoffen wir uns wissenschaftlich verbindliche Aussagen vor allem über unsere Angebote im Bereich der ,Care Leaver’“, sagt Heribert Mählmann, seit 2016 Vorstandsvorsitzender des CSW.
Der Maßnahmenkatalog in diesem Bereich sei vielseitig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten hervorragende Arbeit, betont Mählmann. „Doch sicherlich werden wir über das Stipendium Ansatzpunkte finden, unsere Angebote noch stärker zu systematisieren und zu optimieren. Ziel ist es, in Zukunft als Dienstleister noch gezielter und nachhaltiger arbeiten können, damit junge Menschen gesellschaftlich wieder in die Spur kommen.“
Das zunächst auf zwei Jahre befristete Stipendium wird von der Welker-Stiftung finanziert. Die Stipendiatin oder der Stipendiat erhält eine Vergütung in Höhe von 1000 Euro monatlich€ und wird zusätzlich über einen Sachkostenzuschuss des CSW in Höhe von 600 € pro Jahr gefördert. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass uns die Welker-Stiftung bei diesem wissenschaftlichen Projekt unterstützt. Sie ist uns und unserer Arbeit schon seit vielen Jahren sehr zugewandt und unterstützte auch andere Projekte des CSW“, so Mählmann.
Soziales Engagement
Das Stipendium richtet sich an Absolventinnen und Absolventen aus der Sozialen Arbeit/Erziehungswissenschaft oder Soziologie (MA/Diplom, Magister), deren Vita ein überdurchschnittlich soziales Engagement ausweist. Bewerbungen inklusive eines Exposés können ab sofort elektronisch an Kim-Patrick Sabla gesendet werden (kim-patrick.sabla@uni-vechta.de).
Der Kooperation zwischen dem Caritas-Sozialwerk und dem Arbeitsbereich Sozialpädagogische Familienwissenschaften der Universität Vechta waren intensive Gespräche zwischen Mählmann, Sabla und der Welker-Stiftung vorausgegangen. Ein zentraler Forschungsschwerpunkt Sablas ist die Kinder- und Jugendhilfe. Das CSW bietet einen geeigneten Feldzugang. Beste Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit.