Wildeshausen - Dem 614. Gildefest steht nichts mehr im Wege: Nach dem Beschluss „Pingsten ward fiert“ sprach der General der Wildeshauser Schützengilde, Jens Kuraschinski, bei der Generalversammlung am Samstagnachmittag die erlösenden zwei Worte „Zapfhahn frei“.

Bis zu diesem Moment hatten die 298 Gildebrüder in der Widukindhalle bei Wasser und Apfelmost gedarbt. Der Bierausschank war ausdrücklich untersagt. Das fiel nicht jedem leicht, immer wieder gab es aus der Versammlung den Antrag, doch wie in alten Zeiten im Soldaltenheim Freibier auszuschenken. Doch das traf bei den Offizieren, allen voran Schatzmeister Siegbert Schmidt, auf keine offenen Ohren.

Zu Beginn der Versammlung gab der neue Oberst Wilhelm Meyer seinen Bericht über das vergangene Gildefest ab. Er sprach von Regenwetter zum Auftakt auf dem Burgberg und leider vielen technischen Pannen bei der Beleuchtung und dem Ton, vor allem beim Feuerwerk. Aber auch vom dann doch noch tollen Pfingstwetter beim Kinderschützenfest.

Vor allem aber vergaß er nicht, seinen Amtsvorgänger, den jetzigen Generalmajor Ernst Frost, noch einmal zu würdigen: „Du hast in den vergangenen zehn Jahren die Gilde beispielhaft geleitet.“ Tosender Applaus und Standing Ovations überraschten Frost anschließend sichtlich.

Schließlich erinnerte Meyer noch an 125 eingetretene Anwärter, den Ausmarsch mit 2700 Schwarzröcken und Musikern, aber auch an das Sorgenkind, den Mittwoch nach Pfingsten. Zudem sprach er von einigen Änderungen: Vorverlegt werden soll der Ausmarsch beim Kinderschützenfest um eine halbe Stunde auf 14.30 Uhr, damit es keine Überschneidung mit dem Seniorennachmittag gibt. „Im Krandel wird es noch einige Korrekturen geben, die wir rechtzeitig bekanntgeben“, schloss Meyer. Durch die Bank wurde die Vorverlegung des Ausmarsches zum Kinderschützenfest begrüßt.

Sachlich fielen die Berichte der Kompanieführer aus. Manfred Wulf regte an, sich Gedanken über die Neugestaltung des Kindertanzes zu machen. Artur Gabriel bemängelte immer weniger Teilnehmer beim Königsschießen. „Die Kinder machen es den Gildeschützen mittlerweile vor“, sagte er.

Unverändert bleiben sollen die Eintrittsgebühr (35 Euro) sowie die Jahresgebühr (36 Euro). Auch die Kostenerstattungen für König und Schaffer bleiben wie bisher bestehen.

Zum Ende des Jahres 2016 hat die Schützengilde 3653 Mitglieder (2015: 3581), darunter 434 beitragsfrei. Das Jahresergebnis spült 37 305 Euro an Vermögenszuwachs (Einnahme-Überschuss) in die Gildekasse. Damit verfügt die Gilde über einen Geldbestand von 275 226 Euro.