Wildeshausen - Die Sorge um ihr Vereinsheim treibt die Wildeshauser Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) um. Das wurde mehr als deutlich bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend. Zustimmung bekam Vorsitzender Carsten Petermann von der Versammlung deshalb für seinen Antrag, den Vorstand mit der Planung und Ausarbeitung eines neuen Vereinsheims zu beauftragen.
Zum Hintergrund: Nach dem Abriss des alten Heims am Krandelbad hat die DLRG Wildeshausen nach wie vor keine dauerhafte Bleibe. Der ehemalige Kindergarten „Pusteblume“, in dem die Ortsgruppe derzeit untergebracht ist, gehört der Stadt. Es verdichte sich die Annahme, dass das Grundstück verkauft werden solle, so Petermann. Dann stehe der Verein wieder ohne Domizil da.
Ständige Ungewissheit
Es müsse dringend nach Lösungen gesucht werden, da auch das von der Stadt in Aussicht gestellte Grundstück in der Pagenmarsch neben der neuen Feuerwehr immer verschachtelter werde, so dass hier kaum mehr etwas Vernünftiges hinpasse. Vor allem dann nicht, wenn auch das städtische Grundstück an der Glaner Straße, auf dem die Fahrzeughallen für DLRG und DRK stehen, verkauft würde. Auch hierfür gebe es bereits einen Interessenten. „Haben wir kein Vereinsheim, geht der Verein den Bach runter“, prophezeite Petermann. Für die Ortsgruppe sei diese ständige Ungewissheit um eine dauerhafte Bleibe für Mensch und Material eine Belastung.
Generell liegt ein aufregendes Jahr hinter der Wildeshauser DLRG-Ortsgruppe: So kenterte bei einem Wasserrettungseinsatz im Februar auf der Hunte in Wardenburg das Motorrettungsboot und wurde dabei so stark beschädigt, dass es ausgemustert werden musste. Der Rest des Jahres nahm dann glücklicherweise einen positiven Verlauf, unter anderem mit der Beschaffung eines neuen Bootes, der Indienststellung eines umgebauten Feuerwehrfahrzeuges zu einem Gerätewagen und zuletzt mit der erfolgreichen Ausrichtung der Bezirksmeisterschaften im Krandelbad.
Lob für Meisterschaften
Für letztere Veranstaltung gab es bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Vereinsheim an der Harpstedter Straße ein großes Lob von Sven Diekmann, Vorstandsmitglied des DLRG-Bezirksverbandes Oldenburger Land-Diepholz: „Abwicklung und Ablauf habt ihr wahnsinnig gut gestemmt, und auch das Catering war super.“
Vorsitzender Petermann zeigte sich glücklich darüber, dass der Verein weiterhin wachse. Die Mitgliederzahl, die durch die vierjährige Durststrecke ohne Hallenbad von 330 auf 180 gesunken war, hat mit derzeit rund 340 Mitgliedern wieder das ursprüngliche Niveau erreicht. „Allerdings hat uns dieses Loch Generationen gekostet“, stellte Petermann fest. Dem Verein fehle es an älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
78 Teilnehmer, so konnte der neue Leiter Ausbildung, Henning Höffner, mitteilen, hätten 2016 in den Anfängergruppen geschwommen, 114 Kinder in den Fortgeschrittenen-Gruppen.
Und auch außerhalb des Wassers wird der Jugend etwas geboten. Wie Ortsjugendvorsitzende Carola Petermann berichtete, sei eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Sie bedauerte, dass 2016 das Volleyball-Turnier und der Nachtmarathon mangels Beteiligung anderer Ortsgruppen ausfallen mussten.
Als ein weiteres Standbein des Vereins haben sich die Erste-Hilfe-Lehrgänge erwiesen. Die 16 Kurse mit insgesamt 209 Teilnehmern hatten auch großen Anteil an der positiven Kassenlage. Diese nötigte Kassenprüfer Jörg Eichler Respekt ab: „Dass trotz der ungeplanten Ausgaben für ein neues Rettungsboot und der Realisierung eines Gerätewagen noch ein Plus von 800 Euro übrig geblieben ist, verdient meine Anerkennung.“
Henning Höffner wurde auf der DLRG-Versammlung als neuer Leiter Ausbildung eingesetzt. Mitte 2016 hatte Dirk Haase diesen Posten vorzeitig abgegeben, seitdem hatte Höffner dieses Amt kommissarisch inne. Seine Stellvertreterin ist Katharina Vorwald.
Heino Fastje bekam den Pokal für die besten Leistungen im Rettungsschwimmen in der Ortsgruppe. Der 61-Jährige hatte bei den Bezirksmeisterschaften in Garrel alle Bezirksrekorde seiner Altersklasse AK 60 gebrochen.
40 Jahre Mitglied in der DLRG ist Ulrich Benkendorff. Zwölf Mitglieder sind zehn Jahre dabei. Nur drei von ihnen holten sich ihre Urkunde ab. Dies waren Jan Erik Barkemeyer, Mathis Henning Petermann und Marlon Bettmann. Seit 25 Jahren dabei sind Christoph Korinke und Klaus Weiß.
Ausgeschieden aus beruflichen Gründen ist Sven Bischoff als 2. Ortsjugendvorsitzender. Sein Amt übernahm Tobias Schneider.