Die vergangenen Jahre mit ihrer teilweise feuchten Witterung haben bei pilzlichen Erkrankungen die Verbreitung stark gefördert. Bei den Obstbäumen gehört der Birnengitterrost neben dem Schorf zu den auffälligsten Erscheinungen. Bei dieser Krankheit bilden sich auf den Oberseiten der Birnenblätter rote Flecken, auf denen kleine, dunkle Pünktchen sichtbar sind.

Im Laufe der Krankheit treten auf den Blattunterseiten an den Flecken kegelartige Wölbungen auf. Dabei handelt es sich um die reifen Fruchtkörper. Während dieser Pilz im Sommer auf den Birnbäumen lebt, hält er sich in den Wintermonaten auf einer Wirtspflanze der Gattung Wacholder auf, vorwiegend auf dem Sadebaum (Juniperus sabinae), seltener auf dem Zierwacholder (Juniperus chinensis bzw. J. virgiana), nie jedoch auf dem Säulenwacholder (J. communis).

Sichtbar wird der Birnengitterrost auf den Wacholderbäumen durch rote bis braune, warzenförmige Auswüchse, die sich im Frühjahr, nachdem sie nach Regenfällen Feuchtigkeit aufgenommen haben, zu einigen Zentimeter großen Gebilden mit fleischig-gallertartiger Konsistenz entwickeln.

In der Folge bilden sich Sporen, die im Frühjahr bei feuchter Witterung die Birnbäume infizieren. Befallene Zweige des Wacholders werden in diesen Monaten bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten.