Stuttgart - Der Gang wird unsicher, man schwankt und traut sich nicht mehr weiter: Bei Ausflügen im Gebirge kann Höhenangst zum Problem werden. Was dagegen hilft und warum man auf Wanderstöcke lieber verzichtet.

Menschen mit Höhenangst sollten versuchen, ihre Blickgewohnheiten zu verändern. Oft suchten sie mit ihren Augen die Gefahr – sie schauen nach unten in die Abgründe, statt nach vorne auf den Weg in die Sicherheit, berichtet die Fachzeitschrift „Outdoor“ (12/2022). Das sei ein Paradoxon, bei vielen Betroffenen aber Realität. Was beruhigend wirken kann: Sich an den Schritten des Vorausgehenden orientieren.

Ein weiterer Ratschlag: Wer zum Beispiel auf einer Wanderung die Aussicht genießen möchte, stellt sich breitbeinig an einen sicheren Ort und lässt den Blick von nah nach fern schweifen – am Rand der Berge entlang. „Nur nicht ins Nichts gucken“, heißt es in dem Bericht. Dadurch könne Höhenschwindel und damit Angst entstehen.

Auch zur Gangtechnik gibt es einen Tipp: Den Körperschwerpunkt beim Laufen stets über dem jeweils belasteten Bein halten und den Schuh mit vollem Profil aufsetzen. Das gebe mehr Sicherheit. Nicht förderlich bei Höhenangst seien Wanderstöcke, weil sie Sicherheit vorgaukelten: Feinmotorik, Gangtechnik und Balance schule man ohne Stöcke besser.

Generell gilt: Wer Probleme mit Höhe hat, sollte sich langsam an herausfordernderes Gelände herantasten und die Touren entsprechend zurückhaltend planen. Im Zweifel stets mit der Möglichkeit, umkehren zu können. Längere Wanderungen von Hütte zu Hütte sollten Betroffene erst buchen, wenn sie wissen, wie sie in Angstsituationen reagieren und handeln können.