Berichterstattung über die Unterrichtsversorgung an (Berufs-)Schulen in der Wesermarsch, NWZ  vom 13. Januar, und Leserbrief von Gerd Carstens, NWZ  vom 14. Januar

Ich schließe mich ausdrücklich dem NWZ-Leser Gerd Carstens an, wenn er in seinem Leserbrief schreibt, dass es gut und richtig ist, sich Sorgen um die Unterrichtsversorgung an den Schulen zu machen. Wie Herr Carstens völlig richtig beschrieb, ist diese in vielen Bereichen „alarmierend“. Und wenn in einem Bereich nicht gespart werden sollte, dann ist es an der Ausbildung junger Menschen.

Gleichzeitig ist es allerdings schade, dass den engagierten Politikern Herrn Thümler und Herrn Nacke hier Kalkulation und Wahlkampfinteresse unterstellt wird. Wer regelmäßig und nicht nur im Wahlkampf – der ja noch gar nicht begonnen hat – in den Schulen seines Wahlkreises zu Gast ist und sich im Landtag für eine bessere Unterrichtsversorgung einsetzt, dem kann man vielleicht außerordentliches Engagement nachsagen, aber reines Wahlkampfkalkül zu unterstellen, ist unfair. Wie soll ein gewählter Vertreter denn sonst seinem Job nachgehen?

Dass Herr Carstens außerdem unterstellt, dass von beiden Politikern „nichts zu hören war“ als die CDU an der Landesregierung war, hat wohl einen ganz einfachen Grund: Zu dieser Zeit lag die Unterrichtsversorgung zum Beispiel an den Berufsschulen in Niedersachsen niemals unter 90 Prozent. Ganz im Gegenteil: So lag die Unterrichtsversorgung an der BBS Wesermarsch 2012 zum Beispiel noch bei 97,4 Prozent und ist innerhalb von wenigen Jahren auf zuletzt 87,7 Prozent gefallen. Gerade bei dieser Entwicklung ist es doch wichtig, dass sie kontinuierlich angeprangert wird, damit sich die Situation endlich bessert.

Sören Schweers 26954 Nordenham