Melbourne - Angelique Kerber genoss nach ihrer langen Geburtstagsschicht das Ständchen aus 12 000 Kehlen, Mischa Zverev freute sich nach seinem Marathonmatch über das Strahlen seiner Mutter in der Box: Ein deutsches Duo hat am dritten Turniertag der Australian Open in Melbourne für reichlich Emotionen gesorgt.

Titelverteidigerin Kerber tat sich an ihrem 29. Geburtstag beim 6:2, 6:7 (3:7), 6:2 im deutschen Zweitrunden-Duell mit Carina Witthöft aus Hamburg unerwartet schwer. „Ich habe viele Fehler gemacht, aber ich mache jetzt keine Panik. Ich muss noch konstanter werden“, sagte Kerber, die erstmals als Weltranglistenerste ein Major-Event bestreitet.

Nach ihrem mühsamen Auftaktsieg hatte die Kielerin kleine Ängste angesichts des gestiegenen Drucks eingeräumt, diesmal lächelte sie eventuelle Zweifel schon weg, bevor die Zuschauer in der Rod-Laver-Arena „Happy Birthday“ für sie sangen. In der dritten Runde trifft Kerber an diesem Freitag auf die Tschechin Kristyna Pliskova, die in der Weltrangliste auf Platz 58 notiert ist.

Der ungesetzte Zverev wehrte gegen den 2,08-Meter-Aufschlagriesen John Isner (USA) zwei Matchbälle ab, ehe das 6:7 (4:7), 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (9:7), 9:7 nach über vier Stunden feststand. „Das war mein bislang größter und emotionalster Sieg. Ich habe sogar eine Träne verdrückt“, sagte der 29-Jährige, der zum ersten Mal seit 2008 in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers steht. Dort will sein zehn Jahre jüngerer Bruder Alexander Zverev an diesem Donnerstag noch hin.

Auch für Qualifikantin Mona Barthel geht die Reise nach einem 6:4, 6:4 gegen Olympiasiegerin Monica Puig (Puerto Rico) weiter. Dagegen scheiterte Julia Görges mit 3:6, 4:6 an der Serbin Jelena Jankovic. Damit haben bislang drei deutsche Profis die dritte Runde des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres erreicht – am Donnerstag können drei weitere nachziehen.